Der Maibaum symbolisiert den Weltenbaum, der in vielen Kulturen bekannt ist und die Verbindung zum Jenseits darstellt. Er soll den Schamanen die Reise zwischen den Welten ermöglichen. Er gilt als Fruchtbarkeitssymbol und wird in der Nacht vor dem 1. Mai, gelegentlich auch am ersten Maitag aufgestellt. In Dorf-, Vereins- oder Nachbarschaftsfesten wird die Überwindung des Winters und das Wiedererwachen der Natur gefeiert. Dieses uralte Brauchtum hat sich durch die Jahrtausende erhalten und wird auch heute in unserer aufgeklärten Zeit gerne gefeiert.
Im Torf- und Siedlungsmuseum stellt seit vielen Jahren Wiesmoors Volkstanzgruppe ihren Maibaum auf.
Es sind viele Kinder und Jugendliche in der Volkstanzgruppe, man muss um Nachwuchs keine Sorgen haben! Wegen der jugendlichen Mittänzer konnte natürlich nicht nachts gefeiert werden, wie es sonst in Ostfriesland üblich ist. Bei strahlendem Sonnenschein hatte jetzt auch niemand gefroren.
Die Kinder und Jugendlichen haben den Maibaum selbst bekränzt und geschmückt. Beim Aufrichten halfen dann die Erwachsenen.
Nachdem der Baum lotrecht ausgerichtet war, gab es von Hermann Schreiber, Vorsitzender des Museumsvereins, einen Kolonistenschluck für die erwachsenen Besucher dieser Festveranstaltung zur Stärkung
Im Anschluss daran führten die Volkstänzer etliche Tänze vor, die von den anwesenden Museumsbesuchern mit kräftigem Applaus gewürdigt wurden.
Nach dem Aufmarsch tanzte die Gruppe dann in einem Reigen um den Maibaum herum. Bemerkenswert ist, dass am heutigen Maifeiertag auch eine Reisegruppe aus den USA zu Besuch im Museum weilte. Es waren Mitglieder der Ostfriesischen Genealogischen Gesellschaft der USA, alles Nachfahren von im 19. Jahrhundert ausgewanderten Ostfriesen.
Zum Abschluss des Auftrittes der Tanzgruppe versammelten sich die Akteure beim Backhaus des Museums und feierten gemeinsam den Mai.
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