Der Name Wiesmoor war schon im 18. Jahrhundert gebräuchlich (v. Bodungen: Wieseder Moor). Erst rund hundert Jahre später kam die Bezeichnung Auricher Wiesmoor auf. Das Wiesmoor lag teils auf Gebiet des Amtes Aurich, teils auf Friedeburger Gebiet. Deswegen wurden die jeweiligen Bereiche Auricher Wiesmoor und Friedeburger Wiesmoor genannt. Unter jetzt wieder preußischer Regierung wurde das Auricher Wiesmoor am 31. Oktober 1866 zum Gutsbezirk erklärt.
Seit 1878/79 wurde das Großefehn in das Auricher Wiesmoor hinein verlängert, dieses Gebiet wurde Wilhelmsfehn I genannt. Zu gleicher Zeit wurde auch das Spetzerfehn nach Osten erweitert, auf Wiesmoorer Gebiet wurde daraus Wilhelmsfehn II.
Das Gebiet nördlich der Fehne wurde Auricher Wiesmoor I genannt, im Süden der Fehne wurde vom Staat eine Fehnkolonie angelegt, die den Namen Auricher Wiesmoor II erhielt.
Der preußische Staat erbaute von Spetzerfehn ausgehend einen Kanal in Richtung Voßbarg, den Spetzerfehn-Voßbarg-Kanal. Anfangs verzögerte sich die Fertigstellung, doch ab Juli 1879 war der Kanal schiffbar. Unmittelbar danach wurden die ersten Kolonate verkauft. Vom Kaufpreis mußten bereits beim Kauf 25 % gezahlt werden, so konnten nur zahlungskräftige Käufer Land erwerben. Die meisten Käufer kamen aus Spetzerfehn und Voßbarg.
Im Jahr 1890 bereits wurde das Auricher Wiesmoor II selbständige politische Gemeinde, um 1900 hatte der Ort 118 Einwohner in 21 Häusern.
Ab 1920 wurde östlich vom Voßbarg-Kanal ein Verbindungsweg, der Poller (Polder), über das Moor gelegt, der die Landstraße bei Voßbarg mit der Süderwieke und der Norderwieke Wilhelmsfehns und mit der Hauptwieke des Großefehns verbinden sollte.
Erste Siedler des Pollers waren 1924 Hinrich Behrens (sen.), Mirdeus Becker und Cassen Jelken. Später folgten Harm Bohlen, Gerd Heeren und Martus Heine.
Heute ist die Pollerstraße beidseitig beinahe komplett bebaut.
Viehaltung und Torfgewinnung sind im Auricher Wiesmoor und in der Pollerstraße längst kein Erwerbszweig mehr.
Die abgetorften Flächen und auch die noch vorhandenen Hochmoorreste werden aber gerne durch Gartenbaubetriebe bewirtschaftet oder zur Hobby-Tierhaltung genutzt..
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