Ostfriesland gehörte ab 1807 zum Königreich Holland. Louis Bonaparte, ein Bruder Napoleon Bonapartes, war dort als König eingesetzt. Ab 1811 wurde Holland, und damit natürlich auch Ostfriesland, dem Kaiserreich Frankreich angegliedert. Obwohl südlich von Voßbarg wahrscheinlich schon einige Landstücke besiedelt waren, wurde unter der Führung der Besatzungsmächte erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwischen Voßbarg und Fiebing eine Moorkolonie gegründet, die in einigen Dokumenten "die holländische Kolonie” genannt wurde. Weil sie auch zwischen Voßbarg, Windbarg und Riesbarg (Neudorf) lag, alles sandige Anhöhen, die über das Moor hinaus ragten und von den Ostfriesen stolz "Barge” genannt wurden, wurde diese Kolonie auch "tüschen Bargen” genannt. Seltsamerweise setzte sich aber der hochdeutsche Name "Zwischenbergen” durch. Auf Landstelle 1 in der unten angeführten Karte finden wir den bereits aus Voßbarg bekannten Claas Janßen wieder.
Die ersten Siedler kamen im Jahr 1810, meist aus Strackholt, aber auch aus anderen Teilen Ostfrieslands. Wie in den meisten Moorkolonaten gab es auch in Zwischenbergen nach anfänglichem Gewinn herbe Verluste. Nach etwa sechs Jahren war der Boden erschöpft. Hunger und Armut machten den Siedlern zu schaffen. Aus dieser Zeit stammt die Losung der Moorpioniere: Den ersten sien Dood, den tweeden sien Not, den darden sien Brot - erst die dritte Generation sollte im Moor ihr Auskommen finden. Diese Armut war auch für viele Einwohner Zwischenbergens Grund, auszuwandern und in Amerika ihr Glück zu wagen.
Im Jahr 1867 wurde von Major von Seweloh ein Siedlungsverbot für Zwischenbergen ausgesprochen, weil von den 1810 ausgewiesenen Siedlungsflächen nur 400 Morgen kultiviert waren, 600 Morgen aber noch unberührt lagen. Im Jahr 1850 lebten in Zwischenbergen 200 Einwohner in 43 Haushalten. Im Jahre 1984 lebten 350 Einwohner in Zwischenbergen.
Im Rahmen der Gebietsreform gelang Zwischenbergen 1972, wie auch Voßbarg, zur Einheitsgemeinde Wiesmoor.
Chronik Zwischenbergen
Zwischenbergen wird im Jahr 2010 ein besonderes Jubiläum feiern: 200 Jahre Zwischenbergen! Aus diesem Grund bat die Dorfgemeinschaft Zwischenbergen Dr. Karl-Heinz Frees, der schon Bücher über Wiesmoor veröffentlicht und weitere Chroniken verfasst hat, eine Chronik Zwischenbergen zu erstellen. Das Resultat wurde am 15.12.2009 der Öffentlichkeit im Dorfgemeinschaftshaus Zwischenbergen vorgestellt.
Bürgermeister Alfred Meyer, Ortsvorsteher Friedhelm Jelken, Dr. Karl-Heinz Frees als Autor Ewald Hennek als Hersteller
Für die Erstellung des Buches wurden öffentlich zugängliche Sekundärliteratur und Quellen in Staatsarchiven in Aurich, Oldenburg und Bremen erfasst, sowie das Auswandererhaus in Bremerhaven aufgesucht. Die im Buch veröffentlichten Bilder stammen von Einwohnern Zwischenbergens und wurden durch Holger Janssen für den Buchdruck optimiert. Das Logo entwarf Reinhard Bildhauer.
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Friedhelm Jelken
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Alfred Meyer
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Ewald Hennek
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Dr. Karl-Heinz Frees
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Olaf Meinen
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Nach den Festansprachen von Friedhelm Jelken, Alfred Meyer und Ewald Hennek stellte Dr. Frees das Buch vor und erläuterte dem zahlreich erschienenen Publikum dessen Entstehungsgeschichte und den geschichtlichen Hintergrund der Chronik. Interessenten konnten das Buch zu einem Vorzugspreis erwerben, es wurde auf Wunsch von Dr. Frees signiert. Beim anschließenden Empfang wurde bei Saft, Sekt, belegten Broten und Neujahrskuchen noch ausgiebig diskutiert..
Das Buch ist zum Preis von € 19,80 zu beziehen bei
Friedhelm Jelken, Dwarsweg 3 26639 Wiesmoor-Zwischenbergen
Der für die kleine Auflage von 500 gedruckten Exemplaren äußerst günstige Verkaufspreis wurde durch Spenden zahlreicher Personen, Firmen und Institutionen ermöglicht.
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