Anfangs gedieh die neue Kolonie prächtig. Um 1800 gab es zehn Häuser in Voßbarg, 1823 34 Häuser und im Jahre 1852 63 Häuser. Im Jahre 1821 zählte Voßbarg 174 Einwohner, im Jahre 1848 394 Einwohner
Es wurde Moorbrandkultur betrieben. Das Moor wurde nur für den eigenen Hausbrand abgetorft. Es gab auch keine Möglichkeit, größere Torfmengen abzutransportieren, da keine Fehnkanäle angelegt worden waren. Nach einigen Jahren war der Moorboden ausgelaugt. Auch in Voßbarg, das einen recht vielversprechenden Start hatte, machte sich Armut breit. Die Familienväter verdingten sich als Tagelöhner bei den Fehncompagnien in Spetzerfehn oder Großefehn. Andere suchten Arbeit als Erntehelfer in der Marsch oder in Holland.
Viele Kolonisten zogen, nachdem ihre Ländereien unfruchtbar geworden waren, weiter in neuere Kolonien wie Zwischenbergen und Fiebing (Fam. Zimmermann, beispielsweise). Sie und viele Moorkolonisten aus Vossbarg und anderswo wanderten aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch aus nach Amerika. Von Golden, Illinois, einer Sammelstelle für Ostfriesen, zogen viele weiter nach Beatrix, Nebraska, und noch heute findet man bei der Zion Evangelical Lutheran Church Namen wie Zimmerman(n), Meints, Remmers, Ideus, Dorn, Parde, Trauernicht etc., wie man sie auch im Telefonbuch von Strackholt oder Vossbarg wiederfindet.
Im Jahr 1987 feierte Vossbarg sein zweihundertjähriges Jubiläum.
Vossbarg wurde im Zuge der Gebietsreform von 1972 eingemeindet in die damalige Einheitsgemeinde und heutige Stadt Wiesmoor.
Voßbargs berühmteste Einwohnerin war zweifelsohne “Jantjemöj”. Sie lebte bis zu ihrem 103. Lebensjahr, zuletzt allein, in ihrer kleinen Moorkate am Rande zu Zwischenbergen, um dann zu ihrem Sohn nach Felde zu ziehen, wo sie im Alter von 105 Jahren starb und auf dem Friedhof in Holtrop beerdigt wurde. Das Foto zeigt sie im Kreis der Gratulanten an ihrem 100. Geburtstag.
Bericht eines Zeitzeugen.
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