Beim Ausbau des Nordgeorgsfehnkanals von Marcardsmoor nach Neudorf nach 1907 wurden die im rechten Winkel dazu abzweigenden Kanäle S, T, U, R und Q in einer Tiefe von 2 m und einer Breite von 0,8 m angelegt. In einer Tiefe von 1,1 m bis 1,5 m wurden wieder rechtwinklig dazu Röhrendrainagen angelegt, die in diese Kanäle entwässerten. Dadurch war die Oberfläche in vollem Umfang nutzbar, ohne durch Entwässerungsgräben eine Bearbeitung zu erschweren. Entlang der Kanäle wurde Sand vom Aushub des Nordgeorgsfehnkanals aufgetragen, um das Moor befahrbar zu machen. Auf diesen Sandwegen fuhren jeweils zwei Lokomobile und pflügten in einer Breite von 2 m und einer Tiefe von etwa 50 bis 60 cm die gesamte Strecke zwischen z. B. dem S- und T-Kanal, ca 375 m. Die Lokomobile wurden übrigens mit elektrischer Energie vom Torfkraftwerk Wiesmoor versorgt. Es wurde Kunstdünger aufgetragen und Hochmoorkultur betrieben. Die ersten Siedlungsstellen entstanden um 1914. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges wurde eine Fläche des Hochmoorgebietes von 400 ha zwischen T-Kanal im Norden und R-Kanal im Süden, teils an siedlungswillige Arbeiter, teils an Bauern der umliegenden Gemeinden verkauft.
Im Jahre 1922 wurde Mullberg selbständige politische Gemeinde, die im Jahre 1951 zusammen mit Auricher Wiesmoor II und den Wilhelmsfehnen und der Gemeinde Wiesmoor zur Großgemeinde Wiesmoor zusammengeschlossen wurde.
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